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05.10.2023

SPÖ gegen Waldrodung für neues Wertstoffzentrum

Auf der „Oiden“ im Norden der Stadt soll ein neues Wertstoffsammelzentrum entstehen. Dafür soll ein bestehendes Waldgebiet gerodet werden. Die SPÖ spricht sich klar gegen die Standort-Pläne aus. 


„Leider steht das WSZ-Projekt sinnbildlich für die Umweltpolitik der Amstettner Stadtregierung. Während man am Hauptplatz für Unmengen an Geld Bäume pflanzt, will man auf der Oiden für das neue Wertstoffzentrum ein bestehendes Waldstück roden und neue Flächen versiegeln. Das ist für uns alles andere als vernünftig. Unsere Zustimmung wird dieser Standort nicht bekommen“, so SP-Klubsprecher Helfried Blutsch.  


Die Idee, ein Wertstoffsammelzentrum zu errichten sei grundsätzlich sehr gut, der vorgesehene Standort aus Sicht der SPÖ Amstetten aber absolut ungeeignet. Es seien auch noch keine entsprechenden Umweltprüfungen durchgeführt worden. Stadtrat Bernhard Wagner erklärt seinen Unmut: „Selbstverständlich unterstützen wir dieses innovative Projekt. Allerdings kann es nicht sein, dass dafür ein Waldgebiet gerodet wird. Hier muss die Rathauskoalition mit heftigem Widerstand der Amstettner Sozialdemokratie rechnen. Irritierend ist für mich auch das Vorgehen der Verantwortlichen. Am Dienstag lesen die Menschen in der Zeitung, dass das neue Wertstoffsammelzentrum auf der Oiden kommen soll, obwohl noch keinerlei Prüfungen der Umweltauswirkungen erfolgt und viele offene Fragen ungeklärt sind. Scheinbar ist es Priorität den Wald zu Geld zu machen, sodass man große Ankündigungen macht, bevor noch irgendwelche Prüfungen erfolgt sind.“ 


Ersatzaufforstung als Mogelpackung – Verpflichtende Umweltprüfung gefordert 

Besonders ärgerlich ist für die Sozialdemokraten, dass die Waldrodungen von der Stadtregierung in der aktuellen NÖN auch noch schöngeredet und verteidigt werden. Schließlich sind Ersatzaufforstungen alles andere als ein gleichwertiger Ersatz nach der geplanten Waldrodung. „Besonders die Grünen sollten sich Seite an Seite mit uns für eine intakte Umwelt und den Erhalt unserer Natur einsetzen. Stattdessen verteidigen sie gemeinsam mit der ÖVP die Waldrodungen auf der Oiden oder die Gefährdung der Natur am Jakobsbrunnenweg. Auch wenn auf irgendeiner Wiese neue Bäume gesetzt werden, werden viele tausend Quadratmeter Waldfläche versiegelt. So ist die Ersatzaufforstung nicht mehr als eine Mogelpackung“, so Wagner. 


Vizebürgermeister Mag. Gerhard Riegler betont abschließend, dass der Schutz der Umwelt und Maßnahmen gegen den Klimaschutz existenzielle Fragen sind, die immer wichtiger werden. „Deswegen ist es für uns alles andere als nachvollziehbar, dass bei den Projekten der Schwarz-Grünen Stadtregierung die Umweltaspekte offenbar keine Priorität haben. So kann das nicht weitergehen. Deswegen werden wir uns dafür stark machen, dass in Zukunft alle Projekte in Amstetten einer verpflichtenden, zusätzlichen Umweltprüfung der Gemeinde unterzogen werden müssen. Hierzu werden wir zeitnah einen Kriterienkatalog vorlegen, an dem sich alle künftigen Projekte orientieren. So werden wir dafür sorgen, dass negative Eingriffe in die Natur künftig im Vorfeld besprochen werden und nicht erst, wenn es schon zu spät ist.”