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29.04.2023

Landesklinikum darf nicht zum Intensivpatienten werden

Mitarbeiter berichten von unhaltbaren Zuständen im Landesklinikum Amstetten. Personalnot, Überlastungen und unzählige Überstunden – das sind nur einige der zahlreichen Probleme, die schon seit Jahren bestehen.


Die Amstettner Sozialdemokraten appellieren an den zuständigen VP-Landesrat Schleritzko, die Hilferufe aus der Belegschaft des Landesklinikums endlich ernst zu nehmen. „Es kann nicht sein, dass weiter weggeschaut wird, wenn die Mitarbeiter an ihre Belastungsgrenzen kommen und Teile

von Stationen aufgrund des Personalmangels zeitweise gesperrt werden müssen. Die Verantwortlichen müssen die Hilfeschreie der Belegschaft hören und handeln. Schließlich sind es die hunderten engagierten Mitarbeiter im Landesklinikum, die den Betrieb am Laufen halten. Ihnen muss die vollste Unterstützung der handelnden Politiker sicher sein. Sie haben es nicht verdient, unter solchen untragbaren Zuständen arbeiten zu müssen“, stellt Vizebürgermeister Mag. Gerhard Riegler klar.


Gesundheitsstadträtin Beate Hochstrasser betont, dass rasches Handeln angesagt ist, um die Situation für Mitarbeiter und Patienten zu verbessern: „Das Landesklinikum darf nicht zum Intensivpatienten werden. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass der Ärztemangel und der Pflegenotstand im öffentlichen Bereich bekämpft werden. Wie seit Jahren gefordert, muss endlich der längst überfällige regionale Strukturplan fertig gestellt und umgesetzt werden.

Als Stadtpolitik werden wir deshalb auf den zuständigen Landesrat Schleritzko Druck machen und ihn auffordern, die nötigen Maßnahmen zu setzen.“


Die Gesundheitsstadträtin formuliert konkrete Schritte, um die geschilderten Zustände so schnell wie möglich zu überwinden. Hochstrasser: „Hier muss auf mehreren Ebenen angesetzt werden. Klar ist, dass es einen - wie schon früher und von unterschiedlichen Stellen geforderten - evidenzbasierten Pflegepersonalschlüssel braucht, der für einen ordentlichen Betrieb des Klinikums im Sinne der Mitarbeiter und Patienten notwendig ist.

Außerdem muss der Pflegeberuf attraktiviert und deutlich besser entlohnt werden sowie ein Fokus auf die Pflegeausbildung gelegt werden. Um den Ärztemangel in den Krankenhäusern zu bekämpfen, muss die Politik dafür sorgen, dass der öffentliche Gesundheitssektor für Ärzte wieder

erstrebenswert wird und nicht immer mehr Ärzte lediglich für Privatpatienten zur Verfügung stehen.“


Stadt muss geschlossen hinter dem Klinikpersonal stehen


Um ein starkes Zeichen des Rückhalts zu setzen, startet die Amstettner SPÖ eine Unterschriftenaktion gegen den Gesundheitsnotstand und wird im Gemeinderat eine Resolution einbringen. Riegler: „Wir laden alle Amstettnerinnen und Amstettner dazu ein, unsere Petition zu unterstützen und die Verantwortlichen gemeinsam aufzufordern, den Gesundheitsnotstand an der Wurzel zu packen. Außerdem werden wir in der nächsten Gemeinderatssitzung eine Resolution

einbringen, in der wir als Stadtgemeinde Amstetten rasche Verbesserungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Klinikum fordern. Die Stadt muss geschlossen hinter dem Klinikpersonal stehen. Deswegen erwarten wir, dass alle Fraktionen im Gemeinderat unsere Resolution unterstützen und sich Seite an Seite mit uns für die Beschäftigten einsetzen.“